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Zeitung 77 vom 01.09.1998:
Ausflug ins japanische?

INTERVIEW
Radikales Nein
Krieg und Frieden | von GSoA | 01.09.1998

Die Erfahrung des Krieges veränderte das Leben Hansheiri Zürrers*. Welche Konsequenzen er während der letzten 54 Jahren daraus gezogen hat, erzählte er Hans Hartmann und Renate Schoch.

Hansheiri, Du hast Theologie studiert, dann aber über zehn Jahre auf dem Bau gearbeitet. Du gehörst der Religiös-Sozialistischen Vereinigung an, bist Mitglied der SP und der GBI und warst Mitglied der PdA. Wir kennen Dich vor allem als Pazifist und als prägendes Mitglied der Anfänge der GSoA Zürich. Seit wann bist friedenspolitisch aktiv?

Ich bin 1918 geboren. 1938 habe ich in der Rekrutenschule in ...

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LESERBRIEF
GSoA-Postfach
Armee und Zivildienst | von GSoA | 01.09.1998

Papierverschleuderung!


«Bild»-Legende auf der Titelseite der GSoA-Zitig Nummer 76 vom Juni 1998: «Vorschlag: Machen Sie sich ein Bild von unserer Finanzlage!» Also gut, ich will's versuchen (mit dem Risiko, dass das Bild schief wird).
Muss einem mit dem Vorschlag-Hammer eingebleut werden, dass mit der GSoA etwas nicht stimmt? Und soll ums Verrecken eindringlich und für den Dümmsten ersichtlich werden, dass einerseits ein Finanzloch (oder Grossloch) besteht und deshalb Sparen nicht angezeigt ist, sondern GSoA-Zitig-Papier - und also auch Geld - noch und noch mit Leere (leeren Foto-Kästchen usw.) massiv verschleudert werden muss? Bin ich zu dumm (und ...

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FRAUENRECHTE
Blanker Fleck
Krieg und Frieden | von Marco Tackenberg, Sandra Küttel | 01.09.1998

400 Millionen Franken betragen die ökonomischen Kosten der Gewalt gegen Frauen. Menschenrechts- oder präziser Frauenrechtsverletzungen sind auch in der Schweiz alltäglich

«Männerrechte gelten weltweit» schreibt Susanne Kappeler provozierend im neuesten Widerspruch zum Thema Menschenrechte*. Sie kritisiert, dass Menschenrechtsverletzungen immer nur in «anderen» Staaten wahrgenommen würden. Dabei werde verdrängt, dass gerade auch Frauen im Westen Opfer von «Frauenrechtsverletzungen» sind: «Westliche Frauen dürften sich also die Frage stellen, warum westlichen Männern die Freiheit und Menschenwürde von Frauen im Fall von Musliminnen und/oder Afrikanerinnen ein so grosses Anliegen sind - wenn ihnen die Würde ...

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MENSCHENRECHTE
Randnotiz
Krieg und Frieden | von Heiner Busch | 01.09.1998

«…erkämpft das Menschenrecht»

50 Jahre allgemeine Erklärung der Menschenrechte – Empfang mit Cüpli, der Herr Bundesrat hält die Festrede. Die Schweiz ist weder Algerien noch China. Oppositionelle Demonstrationen werden hier nicht auf öffentlichen Plätzen zusammengeschossen, die Regierung ist frei gewählt. Hier gibt es sogar Volksrechte und die Gerichte sind unabhängig. Gesundheit, wir stossen an und lassen eine Träne kullern für die Unterdrückten der Welt, die wir leider nicht alle hier aufnehmen können. Sind die Menschenrechte noch mehr als eine freundliche Legitimationslüge?

Eines ist sicher: Sie sind derzeit kaum ein ...

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REFERENDUM ASYLGESETZ
Solidarität mit Verfolgten
Krieg und Frieden | von GSoA | 01.09.1998

Statt Abschreckung: Unterschreiben Sie die Referenden gegen das neue Asylgesetz!


Unterschriftsbögen können hier abgeholt werden


In der letzten Ausgabe der GSoA-Zitig haben wir unter dem Titel «Zurück ins Reduit» über Massnahmen zur Abwehr von MigrantInnen berichtet. Zu diesen gehören die Revision des Asylgesetzes und der dringliche Bundesbeschluss vom 26. Juni 1998. Gegen beide Vorlagen wurde das Referendum ergriffen.
Das neue Gesetz ist zur Bekämpfung von Kriminalität und Missbräuchen des Asylrechts unwirksam und trägt nichts zur Beschleunigung des Verfahrens bei. Hingegen setzt es Zeichen gegen die Solidarität mit Verfolgten - genau zu der ...

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REFERAT
Neutralität
Krieg und Frieden | von Peter Hug | 01.09.1998

lautete der Titel eines Referats, das Peter Hug* auf Einladung der Fachschaft Geschichte der Universität Bern und der GSoA Bern im Juni 1998 hielt. Im Folgenden veröffentlichen wir Kernaussagen seines ausführlichen Referats. Die Auswahl der Auszüge und die redaktionelle Bearbeitung nahm Nico Lutz vor.


Die Schweizer Armee hat sich grosse Mühe gegeben: Mit dem Armeetag in Frauenfeld vom vergangenen Juni versuchte sie, sich mit den Gedenkfeierlichkeiten «150 Jahre Bundesstaat» in Verbindung zu bringen. Doch 150-jährig ist die Schweizer Armee keineswegs. Und ebenso falsch ist der Eindruck, die eidgenössischen Orte seien seit Jahrhunderten wehrhaft ...

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FLÜCHTLINGSPOLITIK
Das volle Boot
Krieg und Frieden | von Josef Lang | 01.09.1998

In der Diskussion um die Flüchtlingspolitik ist die Armee bislang relativ ungeschoren davon gekommen, obwohl sie eine härtere Praxis befolgte als die Polizei.

«Ich kam mir vor, als würde ich den gelben Stern tragen.» Das war die Empfindung des jüdischen Hauptmanns und Arztes Hermann Guggenheim in der Festungs-Artillerie in den 30er und 40er Jahren. «Von unseren ungefähr 35 Offizieren waren sicher dreiviertel nazistisch angehaucht, und ich wurde richtig geschnitten.» Besonders benachteiligt wurde er von seinem Obersten und vom Feldgeistlichen. Dieser sagte zum jüdischen Offizier: «Hören Sie, Ihr habt halt schon viele Fehler, und ...

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DESIGN DER ZEITUNG
Unser Chalet
Armee und Zivildienst | von François Chalet | 01.09.1998

Die GSoA-Zitigs-Redaktion, welcher ich als Layout-Verantwortlicher angehöre, hat beschlossen, dass für jenen LeserInnen, die noch mehr erfahren wollen, verunsichert sind oder gegegenüber dem neuen Layout Bedenken haben könnten, einige Überlegungen zumindest nicht schaden könnten.

Für die GSoA-Zitig entwickelte ich zusammen mit Martin Woodtli und Mark Kappeler (beide Grafiker) ein neues Zeitungskonzept. Wir wollten weg von dem klassischen Abfüll-Layout hin zu etwas Neuem, etwas Spannenderem, etwas, das wir noch nie gemacht hatten. Wir beschlossen, alle typographischen Angelegenheiten der Zeitung (Schrifttypus, Zeilenabstände, Anzahl Spalten… ) zu überdenken und modernere Kombinationen auszuprobieren. Das ganze sollte in ...

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DISKUSSION
Unparteilich Partei ergreifen
Krieg und Frieden | von GSoA | 01.09.1998

Unparteiliche Einmischung – eine unmögliche Verbindung von Gegensätzen? Oder parteiliche Bearbeitung von Konflikten – eine unzulässige Einmischung von Aussen? Über diese Fragen diskutierten Dorothee Wilhelm und Sibylle Mathis von der Frauenstelle für Friedensarbeit des cfd, Ueli Wildberger von Peace Brigades International (PBI), Hans Hartmann und Nico Lutz von der GSoA.

Hans Hartmann: Einen Zivilen Friedensdienst als Instrument gewaltfreier Konfliktbearbeitung – dies fordert die Initiative ‹Solidarität schafft Sicherheit›. Jede Einmischung in Konflikte, auch wenn es sich um ziviles und gewaltfreies Eingreifen handelt, wirft Fragen auf: Muss der Eingreifende unparteilich handeln, um erfolgreich vermitteln zu können? Ist unparteiliche Intervention ...

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KOLUMNE
Monopol
Krieg und Frieden | von Marcel Hänggi | 01.09.1998

Ordentliche Orden

mh. Das deutsche Bundesinnenministerium hat Richtlinien zum Tragen von Orden der NVA (Nationale Volksarmee) der DDR und der Wehrmacht des Dritten Reiches erlassen. NVA-Orden dürfen demnach nicht in militärischen Anlagen und nur dann getragen werden, wenn die Orden nicht für Taten verliehen worden sind, die «aus hiesiger Sicht eine Menschenrechtsverletzung darstellen.» Für die Orden der Nazi-Armee gelten diese Einschränkungen nicht. Zulässig ist das Tragen von Ritterkreuz, Deutschem Kreuz, Kriegsverdienstmedaille, Winterschlachtmedaille, Verwundetenabzeichen... Auch Orden, die für besondere Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht stehen, sind ausdrücklich erlaubt: Narvikschild, Cholmschild (für den V ...

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LAGE IM KOSOV@
Frei, Freier, Uçk
Krieg und Frieden | von Roland Brunner, Marcel Hänggi | 01.09.1998

Der gewaltfreie Widerstand im Kosov@ ist gescheitert, die Mehrheit der Kosov@-AlbanerInnen scheint den bewaffneten Kampf der UÇK zu unterstützen. Wie kam es dazu, und wer ist die UÇK?

 

Seit Serbien die Region des Kosov@ 1912 eroberte, werden AlbanerInnen schikaniert, unterdrückt, vertrieben. Erst mit einem Regierungswechsel in Jugoslawien im Jahre 1966 begann eine Zeit, da die AlbanerInnen als normale jugoslawische BürgerInnen leben konnten. 1974 erhielt Kosov@ Autonomiestatus, die die Provinz einer Republik praktischgleichstellte. Die blutige Unterdrückung von – politisch harmlosen – StudentInnendemonstrationen 1981 markierte den Anfang vom Ende dieser relativen Freiheit. 1989 hob der neue starke ...

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PERSONELLES
In eigener Sache
Armee und Zivildienst | von GSoA | 01.09.1998

In eigener Sache

Die GSoA-Zitig-Redaktion sucht eineN MitarbeiterIn

Wenn du bereits in der GSoA aktiv bist oder Lust hast, aktiv mitzuarbeiten, und wenn du schreiben kannst und vielleicht bereits journalistische Erfahrungen hast ...
... wenn du dich für eine gute Sache in die Computertasten und Redaktionssitzungen werfen möchtest ...
... dann melde dich bei uns:

GSoA-Sekretariat Bern, Nico Lutz, Tel 031 / 301 82 09, eM@il: gsoabern@bluewin.ch

 

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UNTERSCHRIFTENSAMMELN
Game, set and...
Armee und Zivildienst | von Nico Lutz, Hans Hartmann | 01.09.1998

50'000 Schwalben machen vielleicht einen Sommer, 50'000 Unterschriften aber noch keine Initiative. Um genau zu sein: noch nicht einmal eine halbe. Also Dankedankedanke an alle die mitgesammelt haben und weiter so!

Den KuhNo, unsere aufblasbare Antwort auf aufgeblasene Verteidigungsbudgets, haben wir wie ein ordinäres Stück Vieh durch den Sommer getrieben: Erbarmungslos wurde er an die Open-Airs in St. Gallen, in Nyon, Gampel und Eschenbach geschleppt, nach Frauenfeld zum Out in the Green gezerrt, auf den Berner Gurten, zum Schlauen Bauer, und ja, da gibt es nichts zu lachen, auch auf der Heiteren bei Zofingen stand er ...

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AUS DEM VBS
Grosse öffentliche Debatte
Armee und Zivildienst | von Hans Hartmann | 01.09.1998

Ende August veröffentlichte das VBS die Ergebnisse der Konsultationen zum Bericht der sicherheitspolitischen Kommission «Brunner». Dem Vernehmen nach ist die Schweiz grosso modo mit allem einvestanden. Aber eben: nur dem Vernehmen nach.

Vernehmlassungen sind eine einseitige Angelegenheit: Der Vernehmlasser kann die Vernehmlassenden sich vernehmen lassen – diejenigen nicht zu vernehmen, die ihm nicht passen, das wird er sich nicht nehmen lassen. Alles klar?

Taube Ohren

Das «Kernteam Armee 200X» im Departement Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), verantwortlich für die Konsultationen zum «Bericht der Studienkommission für strategische Fragen», scheint sich durch eine besonders selektive Wahrnehmung auszuzeichnen. Dies, obwohl ...

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KOLUMNE
Zivildienstkolumne
Armee und Zivildienst | von Ruedi Winet | 01.09.1998

Rund 3500 Zivildienstgesuche sind seit der Einführung des Zivildienstes vor knapp zwei Jahren eingereicht worden, über 2000 Anhörungen wurden durchgeführt – die meisten Gesuchsteller wurden zugelassen. Rund 100’000 Tage Zivildienst sind seither geleistet worden. Für viele Schweizer, die sich mit dem Militärdienst schwer tun, hat die Einführung des Zivildienstes wesentliche Verbesserungen gebracht. Sie können heute zu ihrer Überzeugung stehen und etwas Sinnvolles tun. Zahlreiche Zivildienstinteressierte sind aber in eine neue Zwickmühle geraten. Das Gesetz erlaubt nur einer ganz bestimmten Gruppe von Menschen, Zivildienst zu leisten. Nur jene werden zum Zivildienst zugelassen, die ...

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BRUNNER-BERICHT
Skandalös
Krieg und Frieden | von Hans Hartmann | 01.09.1998

Der Brunner-Bericht stösst in friedenspolitischen Organisationen und in der politischen Linken auf Ablehnung. Das ist auch gut so. Oder soll etwa Christoph Blocher den Durchmarsch der Ogi-Boys in die Nato verhindern?

Die vom Militär- und Sportdepartement (VBS) propagierte ‹Armee-Reform› geht in eine falsche Richtung. Friedenspolitisch engagierte Organisationen lehnen die geplante ‹Modernisierung› des helvetischen Militarismus mit überzeugenden Argumenten ab. Wir fassen als zwei Beispiele die Stellungnahmen der cfd-Frauenstelle und der SP Schweiz zusammen.

cfd: Skandalös

Die Frauenstelle für Friedensarbeit des Christlichen Friedensdienstes (cfd) hat zum Brunner-Bericht pointiert Stellung genommen. In zentralen Punkten deckt sich diese – vom Schweizerischen ...

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INTELLIGENZIJA
Tatort Einsiedeln
Armee und Zivildienst | von Zoltan Doka | 01.09.1998

Die militärische ‹Intelligenzija› kennt ihren Feind von heute, wie tolle und originelle Übungsszenarien zeigen...

Wieder einmal kam ich in den Genuss, die bemerkenswerten Führungsleistungen unserer Armee hautnah zu erfahren Der Tatort war Einsiedeln. Alles überragend thronte das Kloster über dem Städtchen. In dem Gewimmel von PilgerInnen erspähte mensch ab und zu grün-braun gekleidete Leute. Diese Sonderlinge, zu denen auch ich gehörte, waren Teil eines Militärspitals.

Nachdem in der ersten Woche sich die psychische und physische Belastung sehr in Grenzen hielt, wurde in der zweiten Woche vor allem eines hart trainiert: warten. Aber alles ...

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KOLUMNE
Bumm
Krieg und Frieden | von Marcel Hänggi | 01.09.1998

's ist wieder Krieg.

Natürlich, Krieg ist immer irgendwo. Z.B. der Bürgerkrieg in Afghanistan, seit Jahren schon, in einem von Waffen starrenden Land (am meisten Waffen erhielten die Kriegsparteien von den USA, aber früher, als sie noch gegen die Kommunisten und die UdSSR, das «Evil Empire» Reagans, kämpften). Oder, ähnlich, der Bürgerkrieg im Sudan. Das Fernsehen hat Bilder von Kindern mit Hungerbäuchen gezeigt (haben Sie's gesehen?).

Aber hier soll von einem anderen Krieg die Rede sein. Auf der einen Seite steht die USA, auf der anderen Seite ‹islamistische› Terroristen, deren Kopf, so ...

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FESTIVITÄTEN
GSoA-Festival Yourope for Peace (U4P)
Armee und Zivildienst | von Roland Brunner, Nico Lutz | 01.11.1998

der Name war Programm. Ein kurzer Rückblick auf drei spannende Tage.

Mitten in eine laufende Unterschriftensammlung hinein auch noch ein dreitägiges Festival zu organisieren – auf solche Ideen kann wohl nur die GSoA kommen. Das Festival begann am Freitag, 31. Juli – der offiziellen Schweiz einen Tick voraus – mit einem kulturellen Teil. Der Liedermacher Sarbach sowie die Bands Mudslick, Aeronauten und Soldat inconnu spielten bis spät in die Nacht auf.

Kein Friede im Alleingang

Am Samstag standen Inhalte und Perspektiven einer europäischen Friedenspolitik zur Diskussion. Eingeladen waren Gäste aus dem benachbarten Ausland, denn «es geht weniger denn ...

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