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KRIEG UND FRIEDEN
Books not Bombs
von GSoA | 05.03.03.

Books not Bombs - Bücher statt Bomben

Am 5. März 2003 fanden in den US-Schulen und Universitäten Streiks statt unter dem Motto «Books not Bombs» (Bücher statt Bomben). Diese Aktionen wurden auch ausserhalb Amerikas unterstützt. Koordiniert wird die Aktion in den USA von der "National Youth & Student Peace Coalition", www.nyspc.net.
In der Schweiz fanden an diesem Mittwoch 5.3. Demonstrationen und Schulstreiks statt. In Lausanne, Genf und Zürich folgten tausende Schüler dem Aufruf, den normalen Unterricht für Diskussionen, Filme zum Thema und eine Demonstration am Abend auszusetzen. In Zürich gab es eine grosse Mobilisierung der Schüler, über 3000 haben gestreikt.
In Bern und Fribourg wo gerade Schulferien waren, fanden Kundgebungen statt. In Fribourg zogen 500 Leute durch die Strassen, in Bern demonstrierten rund 300 vor der US-Botschaft.


Pressemitteilung des Antikriegsbündnis zur Ankündigung von «Books not Bombs»

 

Aufruf Bern auf deutsch (pdf) appel de fribourg en français (pdf)

Bericht zur Demo in Bern

Im Rahmen des Internationalen Aktionstages "Books not Bombs" gab es in Bern eine Demonstration die vor die US-Botschaft zog. Etwa 300 Leute forderten die USA auf, den geplanten Krieg für das Öl abzublasen.
David Buchmann

Rund 300 Leute, darunter auch viele SchülerInnen, trafen sich um 17 Uhr auf dem Helvetiaplatz. Sie zogen durch das Quartier zur US-Botschaft. Sie vordern "Bücher statt Bomben". Die USA wie auch die Schweiz sollen in die Bildung und den Frieden investieren statt Aufzurüsten.
In Sprechchören wurde gerufen "Schweizer Waffen, Schweizer Geld, morden mit in aller Welt!" und "A ceux qui veulent dominer le monde, le monde repond résistance!".

Vor der Strassensperre, die den Zugang zur US-Botschaft absperrt, verweilten die DemonstratInnen etwa eine halbe Stunde. Diese Sperre wurde nicht etwa für uns gebaut, sondern ist permanent da, sehr zum Ärgernis der Anwohner.
Die RednerInnen äusserten sich gegen den Krieg für Erdöl. Da die USA versuchen, andere Länder zu erpressen und auch auspionieren um die Zustimmung des UNO-Sicherheitsrates zum Krieg zu erzwängen, ist dieser Krieg auch mit UNO-Mandat nicht zu akzeptieren. Im Falle eines Angriffes wird es in vielen Schweizer Städten und Weltweit am Folgeabend Proteste geben (siehe www.gsoa.ch/krieg/terror/tagX/), am Samstag darauf eine Grosskundgebung in Bern.
In den Reden wurde auf den weltweiten Widerstand gegen den Krieg hingewiesen. So blockieren Menschen in Belgien, Italien und England Eisenbahnzüge mit Kriegsmaterial, das in den Irak gebracht würde.

Gegen 18:30 Uhr war die Demo zurück beim Helvetiaplatz und offiziell beendet.

Dass der Protest in Bern weniger Leute mobilisieren konnte als in Zürich und in Lausanne, wo je mehrere tausend SchülerInnen auf die Strasse gingen, liegt sicher auch daran, dass in Bern weniger Kontakt des Antikriegsbündnis zu SchülerInnen hatte. Das dürfte sich aber ändern, nach der Demonstration traf sich eine Gruppe Schüler zu Diskussionen. Interessierte SchülerInnen können sich zum Beispiel an bern@gsoa.ch wenden.

 

Bericht über Zürich auf indymedia.ch

Quelle: www.indymedia.ch/de/2003/03/5304.shtml

ja heute war ein genialer tag!

heute morgen wussten wir zwar dass der heutige tag eigetlich streiktag wäre, hatten aber überhaupt keine konkreten vorstellungen. so um 9 uhr kam dann eine, doch recht kleine gruppe (vieleicht knapp 50-150, weis nicht genau)streikende von anderen schulen zu uns. wir schlossen uns an, mobilisierten andere schüler von mng rg und lg rämibüäl.

dann gings richtung bellevue und von dort in verschiedene andere kantonsschulen stadelhofen, hohe Promenade, hottingen, enge, freudenberg... in denen wir teilweise total aggressiv von diversen, sich aufspielenden rektoren und lehrern, verbal und körperlich angefickt wurden. doch trozdem mobilisierten wir eine riesige masse schüler und andere gleichdenkende , darunter auch einige lehrer .liefen dann, etwa um 12 uhr , richtung Bahnhofstrasse, von den bullen wurden wir doch gröstenteils in ruhe gelassen. zur dieser zeit waren wir doch etwa 1500 bis vieleicht 3500 (meine schätzungsgabe ist scheisse). wir trieben dann auf der quaibrücke einen verstärker auf und machten eine erste info am bellevue. Danach brachen wir zum America Center/U.S Consular Agency (oder so ähnlich..) in der "duvourstrasse" 101 im seefeld auf. nachdem wir noch ins riesbach und in das freie gymnasium zürich, in welchem gewisse schüler und lehrer stressten (fliegende wasserflaschen, türblokaden...) gingen und dort schüler mobilisierten zogen wir zum amerikanischen postulat, die namensschilder am gebäude waren abmontiert, eine wache war noch zu sehen und verschwand dann, die wenigen leute die wir dort sahen stritten ab dass in diesem gebäude eine amerikanische administration ihr platz hat. dieses abstreiten war eine kümerliche lächerlichkeit und wurde nicht beachtet. Denn dort ist dieses postulat. nachdem wir megaphone auftrieben haben, gaben wir erneut infos durch aus der schweiz und überall und setzten uns wieder in bewegung richtung bellevue. wieder mobilisierten wir in verschiedenen schulen, blockierten das bellevue. irgenwann schlossen sich noch schüler von küsnacht an, respekt! dann liefen wir am limatquai zum central dann zum limatplatz und schliesslich etwa um 5 uhr zum helvetia platz.

man, 8 stunden demo durch zürich! und das spontan ! es war geil dass sich viele leute uns anschlossen.
und das ganze war nicht blos eine demo von irgendwelchen schälschwänzern die eine legitimation brauchen um zu schwänzen, klar gab es die, doch es war ein zeichen, ein zeichen dass sich doch viele leute auch schüler, ernsthafte gadanken zu einem bevorstehenden irak krieg machen und dass jene leute auch erkennen was für absichten hinter den plänen der westlichen alianz bush-blair wirklich stehen. eine demo in der schüler spontan ideen brachten was zu machen sei und es keine wirkliche demoführung gab, geile eigendynamik!

und sollte es wirklich krieg geben, werden wir hoffentlich eine ähnliche aktion durchziehen, !

hoch die internationale solidarität !
in diesem sinne weiter so!
casa

Bericht aus Biel

Dienstag Nachmittag: Zwei Schüler des Deutschen Gymnasiums Biel(DGB) entschliessen sich an der weltweiten Friedensaktion gegen einen drohenden Irakkrieg anzuschliessen. Einige Stunden später ist ein Informationsblatt für Lehrerkräfte, wie auch für SchülerInnen bereit und im ganzen Gymnasium verteilt. Es soll während 2 Stunden gestreikt werden! Schüler reagieren unterschiedlich auf diese Infoblatt. Einige Schüler machen sich Sorgen wegen den Lehrerkräften, wobei andere sich schon am überlegen sind, was man in diesen zwei Freistunden machen soll. Die zwei Autoren des Infoblattes haben selber noch keine grosse Ahnung, wie es am folgenden Tag abgehen soll. Man weiss, dass man Solidarität und ein klares Zeichen für den Frieden im Irak zeigen will. Jedoch ist alles viel zu spontan um etwas richtiges auf die Beine zu stellen. (denkt man sich noch)

Mittwoch morgen: die Lehrerkräfte haben auf unser Infoblatt reagiert und es hängen nun überall Bemerkungsblätter des Rektors des DGB. Das Rektorat will für keine Folgen haften und ist eher pessimistisch eingestellt gegenüber dieses Streiks. Die zwei Schüler, welche das ganze ins Rollen gebracht haben sind nervös, da man noch immer keinen genauen Plan hat, wie dieser Streik ablaufen soll. Die Infoblätter des Rektors sorgen für trübe Stimmung, doch ist noch nichts verloren. Die Aktion ist sinnvoll und muss deswegen durchgezogen werden! Nun ist es jedoch so weit 10.10 Uhr. Die Klingel hat geläutet und die Schüler versammeln sich auf dem Pausenhof. Einige haben Kreide dabei (liessen sich wahrscheinlich von der antifa demo inspirieren.) Man schreibt ganz gross NO WAR auf den Pausenplatz. Danach werden alle SchülerInnen die Turnhalle gebeten. Dort findet ein kleines Statement statt, jedoch nicht von den 2 die das Ganze zum laufen gebracht haben, sondern von Schülern die spontan darauf reagiert haben. Nun entschliesst sich die Schülerschaft auf einen friedlichen Demozug durch die Innenstadt Biels. Bevor der Lauf beginnt, werden noch auf dem Pausenplatz auf dem "NO WAR" stand Fotos gemacht, wobei die ganze Schülerschaft auf den einzelnen Buchstaben steht.
Die Spontandemo war natürlich nicht bewilligt, doch kümmerte dies keinen von uns. Auf dem Weg neben der Jus zum Zentralplatz und dann in die Altstadt entschlossen wir uns das Alpenstrassen Gymnasium zu besuchen und möglichst viele mit auf unseren Weg zu nehmen. Durch die Stürmung der Schulzimmer und des ganzen Schulhofs konnten wir es so weit bringen, dass die Schüler der Alpenstrasse 2 Lektionen Schulfrei erhielten, um sich an der Demo zu beteiligen. Der Weg zum Linde Gymnasium war leider nicht mehr innerhalb des Zeitplans möglich (12.20 sollte die Schule weitergehen), so gingen wir zurück in die Innenstadt und lösten uns etwa um 12.15 Uhr schlussendlich beim Bahnhof auf. Die ganze Demo verlief friedlich, aber mit einem lauten und deutlichen Zeichen. Ich schätze die ganze Schülerschaft, die sich an der Demo beteiligten etwa auf 500 - 600 Schüler. Im ganzen hatten wir zwar nur zwei Leintücher ("No War" und "Books Not Bush") und ein Plakat (auf welchem sich eine Bombe zu einer Friedenstaube verwandelt mit der Aufschrift "It's Our Dream), aber für diese Spontanaktion konnte man auf gar keinen Fall mehr verlangen!
Die Bieler Medien wurden auch schon im voraus informiert um den BielernInnen zu zeigen wie die Jugend hinter diesem Konflikt im Irak steht.

Die Information über die Demo wurde innerhalb einigen Stunden organisiert und veröffentlicht und die Aktion der Demo wurde innerhalb einer halben Stunde von hilfsbereiten SchülerInnen organisiert! Das ist einfach ein starkes Zeichen für den Frieden, aber auch für die Zusammenarbeit an der Schule!

Photos von Lausanne

Quelle: www.indymedia.ch/de/2003/03/5358.shtml

Filmaufnahmen von Genf auf Indymedia

www.indymedia.ch/fr/2003/03/5331.shtml

Thema: Krieg und Frieden
Typ: Blog
Kategorien: Anti-Kriegs-Bewegung, Irak

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